Stielaugenfliege

Stielaugenfliege

Die Stielaugenfliegen (Diopsidae) gehören, wie der Name schon verrät, zu den Fliegen (Brachycera) – genauer zu den Zweiflüglern (Diptera). Nur eine von den bekannten 160 Arten lebt in der gemäßigten Zone in Nordamerika und nicht in tropischen Regionen, wie Afrika, Südamerika und Indien.

Wie schon zu vermuten, sind bei den Stielaugenfliegen die Augen, die auf langen Stielen seitlich am Kopf sitzen das herausstechendste Merkmal. Der Vorteil solcher weit auseinander liegender Augen ist eine bessere Orientierung und bessere räumliche Wahrnehmung. Interessant ist auch, dass der Nervenknoten, den man als Gehirn bezeichnen kann, sich in den Stielen befindet – je länger die Augen, desto mehr Hirn, so könnte man mutmaßen.

Die Vorderbeine sind zu Greiforganen ausgebildet und dienen unter anderem zur besseren Körperpflege. Die Auswüchse bedürfen einer besonderen Putztechnik. Die Männchen setzen diese bei der Paarung ein und halten sich damit an den Weibchen fest.

Bei der Paarung bevorzugen weibliche Tiere Männchen mit langen Stielaugen. Würden sie sich mit Männchen mit kurzen Stielaugen paaren, käme vorwiegend weiblicher Nachwuchs zustande. Dies hätte eine maximale Ausbreitung der eigenen Gene zur Folge. In der Natur ist es wichtig, dass es immer wieder zu neuen Genkombinationen kommt, um so Anpassung und Fortbestand zu sichern. Der Nachteil an der Wahl (Männchen mit langen Stielaugen) ist der, dass durch die Auswahl der Weibchen die Nachkommen immer längere Stielaugen bekommen. Es wurden schon Exemplare beobachtet, die deutliche Gleichgewichtsprobleme an den Tag legen und nur schwerlich in der Lage sind, geradeaus zu fliegen.

Pech gehabt, denn wenn diese Entwicklung so weiter geht, sind die Stielaugenfliegen zum Aussterben verurteilt. So kann ein Trick der Natur auch mal nach hinten losgehen.

Stielaugenfliege